KI in der Pflege: 5 Beispiele, wie sie dem Personalmangel entgegenwirken kann

KI kommt in der Pflege zunehmend zum Einsatz

Der Pflegenotstand in Deutschland ist akut. Pflegekräfte kämpfen täglich mit Überlastung und Personalmangel, während die Nachfrage nach Leistungen stetig steigt. In dieser angespannten Situation könnte Künstliche Intelligenz (KI) die entscheidende Lösung bieten. Erfahre in diesem Artikel, wie KI einige Bereiche in der Pflege revolutionieren und so die Auswirkungen des Personalmangels mildern könnte.

5 Beispiele, wie KI in der Pflege dem Personalmangel entgegenwirkt

Ob Krankenpfleger:innen oder auch Pflegepersonal in Alten- und Betreuungseinrichtungen: Sie alle werden händeringend gesucht. Hohe Belastung und Stress, Mangelbesetzung des Personals und wenig Wertschätzung durch geringe Gehälter sind u. a. Gründe, warum immer mehr Beschäftigte die Branche verlassen und sich der Notstand zuspitzt.

 

Eine gute Vergütung, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und die Schaffung eines angenehmen Arbeitsklimas wären erste Schritte, um dem entgegenzuwirken. Doch die Rahmenbedingungen dafür werden zunehmend schwieriger, wie man bspw. an der voranschreitenden Privatisierung des Gesundheitswesens sieht, durch die immer mehr der Gewinn im Vordergrund steht.

 

Dennoch gibt es Hoffnung auf Besserung: Die Etablierung von Künstlicher Intelligenz könnte auch auf den Pflegebereich positive Auswirkungen haben. Hier sind 5 Beispiele:

1) Predictive Analytics zur Bedarfsplanung

Durch Predictive Analytics kann KI helfen, den Pflegebedarf präzise vorherzusagen. Basierend auf umfangreichen Datenanalysen von Gesundheitsdaten und historischen Pflegeverläufen können Pflegeeinrichtungen besser planen, wie viele Pflegekräfte sie an welchem Ort und zu welcher Zeit benötigen. Dies ermöglicht eine effizientere Ressourcenallokation und trägt dazu bei, Engpässe zu vermeiden.

2) KI übernimmt repetitive Pflegeaufgaben

KI-gestützte Systeme können repetitive Aufgaben in der Pflege übernehmen, wie z.B. die Überwachung von Vitalzeichen, die Medikamentenverabreichung nach Zeitplan oder die Überwachung von Patientendaten. Dies entlastet Pflegekräfte von Routinetätigkeiten und gibt ihnen mehr Zeit, sich auf die direkte Patientenbetreuung zu konzentrieren.

3) AI-gestützte Roboter für assistierende Aufgaben

AI-gestützter Roboter assistiert im Pflegeheim

Roboter, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, können in Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden, um unterstützende Aufgaben zu übernehmen. Sie können beispielsweise bei der Mobilitätshilfe für Patient:innen helfen, beim Transport von Gegenständen oder sogar bei einfachen Rehabilitationsübungen unter Anleitung eines Pflegeexperten. Derartige AI-Roboter wurden bereits in einigen Altenpflegeheimen in Deutschland erfolgreich getestet, das wohl bekannteste Modell ist „Pepper“.

4) Pflegeplanung und Entscheidungsunterstützung

Künstliche Intelligenz kann Pflegekräfte bei komplexen Entscheidungen unterstützen, indem sie evidenzbasierte Informationen und Vorschläge für die beste Pflegepraxis liefert. Durch die Analyse großer Datenmengen kann KI Diagnosen unterstützen, Therapien optimieren und individuelle Pflegepläne erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind. Artificial Intelligence kann auch bei der Erstellung von Dienstplänen zum Einsatz kommen, die sowohl die Bedürfnisse der Pflegekräfte als auch der Pflegebedürftigen berücksichtigen.

5) Recruiting mit AI-Tools

Auch bei der Personalbeschaffung im Pflegebereich wird zunehmend Künstliche Intelligenz eingesetzt. Unser Recruiting-Tool flynne baut bspw. auf AI, um Kandidt:innen zu identifizieren, die als Pflegepersonal in Frage kommen. Dabei werden bewusst auch Zielgruppen einbezogen, die über klassische Recruiting-Methoden nur schwer bis gar nicht zu erreichen sind. Bspw. Quereinsteiger:innen oder Menschen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber für eine Tätigkeit in diesem Bereich zu begeistern wären.

Kann ChatGPT gegen den Pflegenotstand helfen?

Das wohl bekannteste KI-Tool weltweit ist ohne Frage ChatGPT. Kann der Chatbot auch hilfreich sein, um dem Personalmangel in der Gesundheitsbranche entgegenzuwirken?

 

Denkbar wäre, dass er dem Pflegepersonal bei alltäglichen Aufgaben assistiert. ChatGPT könnte bspw. Ernährungs- und Maßnahmenpläne erstellen, erklären, warum und wie ein Medikament eingenommen werden soll, oder Patient:innen-Datensätze übersichtlich strukturieren. Insbesondere bei Informationen, die direkt die Pflegebedürftigen betreffen, muss natürlich stets mit kritischem Auge von den Pflegekräften gegengeprüft werden.

Pflegekraft nutzt ChatGPT.

Wird ChatGPT nicht nur als reiner Chatbot verwendet, sondern in ein speziell für Pflegeeinrichtungen konzipiertes, externes System integriert, ist weitaus mehr denkbar. Das könnte ChatGPT bspw. automatisiert übernehmen und so das Pflegepersonal entlasten:

 

  • Terminvereinbarungen mit Patient:innen
  • Kommunikation mit Patient:innen
  • Automatischer Versand von Terminerinnerungen
  • Wartelistenmanagement
  • Dokumentation und Verwaltung von Patientendaten
  • Unterstützung bei Medikamentenmanagement
  • Emotionaler Support (bspw. Kommunikation mit Angehörigen von Patient:innen)

 

Da eine Integration von ChatGPT in bestehende Systeme aber vergleichsweise mühsam ist und entsprechendes Tech-Know-how erfordert, dürfte der Chatbot aktuell allenfalls für assistierende, kleinere Aufgaben Praxis-tauglich im Pflegebereich sein.

 

Wer möchte, dass KI größere Prozesse automatisiert übernimmt, muss zu anderen Tools greifen. So kann bspw. flynne den Recruiting-Prozess von Pflegekräften vom Sourcing bis zur Vorauswahl geeigneter Talente komplett übernehmen. Verantwortliche in Pflegeeinrichtungen bekommen quasi zu ihren Anforderungen passende Kandidat:innen „fertig“ präsentiert und können direkt – ebenfalls über flynne – ihre Einladungen zum Vorstellungsgespräch versenden.

Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Pflege

Trotz der vielversprechenden Potenziale und Vorteile birgt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Pflegebereich auch Risiken – vor allem aus dem Standpunkt der Ethik werden Sorgen geäußert.

 

Ein zentraler Punkt ist die Gefahr der Entmenschlichung. Während AI repetitive Aufgaben übernehmen kann, ist sie nicht in der Lage, die menschliche Interaktion und Empathie zu ersetzen, die für die Pflegequalität so entscheidend sind. Ein übermäßiger Einsatz von Technologie könnte dazu führen, dass der persönliche Kontakt zwischen Pflegekräften und Patient:innen vernachlässigt wird, was wiederum das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen beeinträchtigen könnte.

 

Ein weiteres Risiko liegt im Datenschutz und der Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten, wie schon im obigen Abschnitt angeschnitten. KI-gestützte Systeme benötigen Zugriff auf umfangreiche Daten, um ihre Analysen durchführen zu können. Es ist entscheidend, dass diese sicher gespeichert und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden, um Datenschutzverletzungen zu vermeiden und das Vertrauen der Patient:innen zu wahren.

 

Auch beim KI-Recruiting im Pflegebereich ist der Umgang mit Daten ein sensibles Thema. Daher sollten Personaler hier nur mit in Deutschland datenschutzkonformen Tools wie flynne arbeiten. Hier behalten Kandidat:innen die Kontrolle über ihre Daten und Informationen werden sicher verarbeitet und geschützt.

 

Zudem stellt die Abhängigkeit von Technologie eine Herausforderung dar. Wenn AI-Systeme Fehler machen oder falsche Vorhersagen treffen, kann dies ernsthafte Konsequenzen für die Patientensicherheit haben.

 

Es ist daher wichtig, dass Pflegekräfte immer die Kontrolle über die Entscheidungsprozesse behalten und KI als unterstützendes Werkzeug sehen, nicht als Ersatz für menschliche Expertise und Erfahrung.

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